Montag, 18. Januar 2010

los hombres especiales



Das mit den Männern ist eigentlich alles ziemlich einfach, es gibt nämlich nur 3 „Arten“:

1. Männer, die wir lieben
2. „Männer“, die zu „guten Freunden“ degradiert wurden, da sie in unseren Augen eben NUR die starke Schulter zum Anlehnen sind. Sie sind quasi unsere besten Freundinnen. Und mal ehrlich, wer fängt schon was mit der besten Freundin an?
3. Und nun last but not least: die Computerfreaks, deren Computer mindestens 10 Stunden am Tag laufen muss, wohin wäre denn sonst ihr Ruf? Es sind diejenigen, die in der Schule freiwillig Informatik wählen und sich fleißig melden um ja auch bei dem ach, so gebildeten und fachwissenden Lehrer Extrapunkte zu holen (als ob die’s nötig hätten. An dieser Stelle lasse ich meine –nicht existenten- Informatikkenntnisse außen vor).

Auch jetzt scheint die Übersicht noch überaus logisch. Jede Frau mit Verstand würde sich für Typ A, sprich den „ersten Mann“ entscheiden.
Wie auch sonst?
Denn das sind die Kerle, die uns äußerlich sehr ansprechen, die unglaublich intelligent und urkomisch sind und es schaffen uns immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. (Wir selbst wissen ja nicht mal wieso!) Es sind diejenigen, die uns tief in die Augen schauen (besonders vorteilhaft: bei Kerzenschein oder im Regen…sooo romantisch[…]) und uns dann ihre angeblichen Gefühle offenbaren.
Besonders beliebt ist vor allem:
-„Du bist was ganz ganz Besonderes! Sowas merke ich immer sofort. Du stichst hervor, du verzauberst mich, wie noch kein Mädchen zuvor.“ (oha, es reimt sich sogar, welch Poet)
-„Wenn ich dich ansehe, bin ich sprachlos. Du haust mich einfach um.“ (gern verwendet, wenn den Herren tatsächlich nichts mehr einfällt)
-„Ich hab das Gefühl, dass wir wirklich zusammengehören, und jetzt versteh mich bitte nicht falsch [oh…wie denn auch?]. Aber wir sind einfach auf der gleichen Wellenlänge.“

Und wir schmelzen dahin. Ist wohl naturbedingt.
Schwupp, wir sind uns sicher: ER ist es und kein Anderer!
Also verbringen wir eine gewisse Zeit mit unserem sogenannten Traummann, lassen all seine Macken und Fehler außen vor. Oft bemerken wir gar nicht erst, dass er es sich bereits bequem gemacht hat, wir „gehören ihm“, da braucht er sich nicht mehr zu bemühen. Von daher wird es dem werten Herrn bald schon zu langweilig. Und schon sitzen wir alleine da. Und leiden.
Warum?
Wieso gerade ich?
Was habe ich falsch gemacht?
Die Antwort ist meiner Meinung nach sehr simpel: nichts.
Denn Männer sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Wir machen es ihnen oft viel zu einfach und sie denken, sie wären der King.
Was natürlich nicht ganz korrekt ist, wenn man 19 Jahre alt ist, total stolz auf seinen BMW ist (der bereits angegraut, voller Dellen, verrostet und überhaupt Schrott ist), noch zur Schule geht, die Noten jedoch so lala sind, da man(n) noch bei EDEKA arbeitet, angelt und stolz darauf ist in einem gammligen Angelmagazin zu erscheinen (ich wusste vorher auch nichts von solchen).
Man nehme also diesen „tollen Kerl“ (der, nebenbei bemerkt, in einer zugemüllten, dreckigen Stadt wohnt – deren Namen ich wohl besser nicht erwähnen sollte, da ich ja keine Ahnung habe, wo ihr so wohnt, …als ob mein Blog national wird, haha) und vergleiche ihn mit beispielsweise Ludwig van Beethoven. Wäre er in der Lage einen solch gefühlvollen (und womöglich ernstgemeinten!) Liebesbrief zu verfassen?
(Wir denken jetzt bitte kurz an den Film „Sex and the City zurück, an die Szene, wo Carrie und Big im Bett liegen und sich aus dem Buch „Liebesbriefe großer Männer“ vorlesen)


„ schon im Bette drängen sich die Ideen zu Dir meine Unsterbliche Geliebte […]
Leben kann ich entweder nur ganz mit Dir oder gar nicht […]
Sei ruhig – liebe mich – heute gestern – welche Sehnsucht mit Tränen nach Dir – Dir – Dir –
Mein Leben mein alles – leb wohl – o liebe mich fort – verkenn nie das treuste Herz
Deines Geliebten
L.
Ewig dein
Ewig mein
Ewig uns“



Das hat der liebe Ludwig im am 7ten Juli 1812 an seine „unsterbliche Geliebte“ verfasst. (Ich habe es etwas verkürzt) Wunderschön. Wo sind die Verfasser solche Briefe nur geblieben? Wo sind nur die Männer, die zu ihren Gefühlen, zu ihren Taten stehen?
Aber GOTT SEI DANK gibt es ja auch noch andere „Männer“, sie schweigen nicht, nein, nein. Sie sind „Männer“ großer Worte und großer Taten. Was sie tun, muss direkt die ganze Welt erfahren. Sie quatschen dich stundenlang zu, bis dir der Kopf brummt. Sie reden totalen Stuss, aber du kaufst es ihnen ab, weil sie irgendeinen merkwürdigen Voodoo-Zauber, oder ähnliches, beherrschen, sie schalten deinen klaren Verstand für kurze Zeit ab und nutzen das total aus. Jedenfalls sind das oft die Lächerlichsten ihrer Art. Sie sehen nicht einmal sonderlich gut aus, nein, aber sie reden es sich gerne ein. Und dann schnappen sie sich ein Mädel nach dem anderen. Vorzugsweise aus ein und derselben Gruppierung, z.B. einer Klasse, aus einem Büro etc. Das Traurigste an der ganzen Sache ist jedoch, dass diese Wesen, den Stuss, den sie andauernd von sich geben, tatsächlich glauben. Sie versuchen dir vorzugaukeln SIE wären das Wahre, und wieso das der blöde, öde Durchschnittsmensch denn nicht anerkennen will?
Wie könnte man diese eigenartigen Artgenossen wohl am treffendsten beschreiben?
Womöglich als „an ADS-erkrankte-Durchschnittsmenschen“, die mit ihrem Leben nicht klarkommen.

(Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, jeder braucht Aufmerksamkeit, will gesehen werden, aber bei dieser Gattung handelt es sich bereits um etwas wie eine Zwangsneurose.)

Sie versuchen also, mit mäßigem Erfolg, es sei denn es ist Alkohol im Spiel, dir vorzugaukeln, du wärst was Besonderes, du wärst ihnen ja direkt aufgefallen und überhaupt. Mit ihrer Intelligenz und ihrem Charme (so nennen sie das, was andauernd aus ihren Mündern kommt –heiße Luft) versuchen sie zu punkten. NATÜRLICH haben sie zu dem Zeitpunkt auch etwas mit anderen Mädchen „am Laufen“. Aufgrund ihrer Intelligenz jedoch, denken sie, es würde nie ans Licht kommen. Man bedenke, die Neurotiker sind die EINZIGEN SCHLAUEN MENSCHEN.

Aber der beste Teil folgt ja noch,
denn an diesem Punkt, wo das Geheimnis des Neurotikers nun endlich enthüllt ist, schalten sich ihre Freunde ein. Oft werden sie als „Playboys“ oder „Womanizer“ bezeichnet. (Man beachte: Neurotiker und Playboys harmonieren besonders gut in einer Freundschaft, da sie einander die nötigen Komplimente entgegenbringen, die sonst niemandem über die Lippen kommen würden.)
Jedoch widme ich diesen nur eine kurze Definition ihrer Selbst:
Selbstbewusst, selbstverliebt, auf sich selbst fixiert, meist durchschnittlich oder hübsch.
Wenn aber hübsch, merkt man ihnen die Leere in ihren Augen sofort an. Liegt vielleicht auch daran, dass es ihnen an wichtigen Bestandteilen im Kopfinneren mangelt. Meist ziehen sie die sentimentale „ich bin ganz anders als alle anderen“-Nummer ab und halten sich für unendlich attraktiv.
(Man stelle ihn sich bitte so vor: guckt sich andauernd im Spiegel bzw. in allem was spiegelt an, redet so gut wie nur über sich, alles andere ist ja auch irrelevant.)
Dieser Spezies fallen überwiegend junge, unerfahrene Mädchen, dumme, hohle Mädchen oder Mädchen, die alles erlebt haben und nun beschlossen haben ignorant zu sein, zum Opfer.
Wenden wir uns nun den wirklich wichtigen Fragen zu: Woran erkenne ich einen „Zwangsneurotiker“, „Womanizer“, „guten Kumpel“, „Computerfreak“ , eine „simple Schweinebacke“ oder einen „unangepassten Ausländer bzw. einen Deutsche, der es werden will“?


1. „Computerfreak“: Er redet von Dingen wie Linux, Python oder Shell. Er hat (oft) eine riesengroße Brille, meist Tennisschuhe an und ist hager. Er stottert und spuckt beim Reden. Hat oft wenige soziale Kontakte, da der Computer sein bester Freund ist, der ihm immer zuhört.

2. „guter Freund“: Du merkst, die Gespräche mit ihm kommen an die mit deiner „üabFflchenfiue“ sehr nah heran. Er zeigt sich die ganze Zeit verständnisvoll, sieht oft aus wie ein Teddybär, total unschuldig.


3. „simple Schweinebacke“: Wohnt (oft) in einer anderen Stadt. Ist ständig unerreichbar. Denkt er wäre der King wegen eines alten BMW, VW usw. Seine sogenannten Entschuldigungen beginnen mit „Oh, Babe…“ und enden mit „…willst du dich hinlegen?“. Hat einen Kleinen.

4. „Playboy“: Bereits von weit her sieht man: arrogant. Versucht sexy zu wirken oder witzig zu sein. Macht jeden neuen Trend mit, um den Mädels zu gefallen. Versucht seine geistliche Leere mit seiner Arroganz zu kompensieren. (Will meistens nur Sex, d.h. am Anfang scheint er perfekt, dann Sex. Dann meldet er sich wieder. Dann Sex. Und Ende.) Ist oft geschmacklos.


5. „Neurotiker“: Will immer im Mittelpunkt stehen. Muss immer mitreden. Versucht durch schulische Themen seine Unreife im Bereich Frauen zu kompensieren. Kompensiert überhaupt viel. Paradox. Geschwätzig. Nicht hübsch, hält sich aber dafür. Und man fragt sich, ob er tatsächlich schon mal Sex hatte, da die Vorstellung einfach zu absurd ist.

6. „unangepasste Ausländer bzw. Deutsche, die es werden wollen“: Sie nennen sich oft im Internet gHeTTOstYYLaaH deLuXxe oder ähnlich. Dort pflegen sie auch ihre eigene Sprache zu sprechen „eY waLLahhh schwööör“, diese übertragen sie auch gerne auf ihr „ReALLiiiiFe“. Sie finden Hauptschulen viel cooler („gynasiun opfas jaa“), tun nichts für ihre Zukunft, sind sich aber sicher, dass sie eines Tages so wie 50Cent oder Britney Spears werden, jedenfalls millionenschwer. Sie tragen gerne Capes, kunterbunte T-Shirts (vorzugsweise von Ed Hardy) und Hosen, die ihnen mindestens 5 Nummern zu groß sind. Zudem teilen sie ihre Musik gerne mit ihren Mitmenschen, anstatt –wie andere egoistische Menschen- Kopfhörer zu benutzen, schalten sie ihr Handy auf vollste Lautstärke und grinsen siegesgewiss. Um noch einmal kurz auf das Internet zurück zukommen, alle paar Wochen haben sie eine neue Freundin, die aber jedes Mal ihre „tRaumFrAuu füas lebN yaa“, „maYYN shadzz den ich nevaa loosen will“ ist. Natürlich wird alles detailliert, wenn auch oft unverständlich, im Internet dokumentiert. („boAh, schaz, heute war traum*_* pls verlass mich nie. ohne dich kein ichx3x3x3“)



Nun sind aus den ursprünglichen 3 Gruppierungen 6 geworden. Die „unangepasste Ausländer bzw. Deutsche, die es werden wollen“-Rubrik habe ich anfangs gar nicht erst weiter erläutert, da ich, Gott sei Dank, keine Erfahrungen mit ihnen hab und somit nicht viel vorzuweisen habe. Jedoch lassen sich 3, 4 und 5 zusammen fassen. Natürlich gibt es auch Kreuzungen dieser Arten, dadurch entstehen dann „gute Kumpel, die eigentlich Computerfreaks“ sind oder auch „neurotische unangepasste Ausländer bzw. Deutsche, die es werden wollen“.

Wieder steht eine Frage im Raum: Gibt es die „normalen“ Kerle wirklich?
Viele Menschen schaffen es ja Beziehungen zu führen.
Und auch ich glaube daran, dass mir eines Tages ein normaler Kerl begegnen wird.

4 Kommentare:

  1. Daumen hoch !
    Gefällt mir sehr gut, bin auch schon fleißig dabei meine Männer-Bekanntschaften in Kategorien einzuteilen ;P
    <3

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  2. ich wusste garnicht dass du so üner uns denkst. XD
    ich meine wahrheiten gibt es schon, aber man muss es ja nicht soo eng sehen oder ? :X

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  3. (Y)sehr informativ

    was trifft wohl auf mich zu? <:

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  4. Hab's ja schon gesagt Daria,
    ich finde diesen Text genial.
    Nicht nur vom Inhalt,
    sondern auch einfach die Art wie du's geschrieben hast.
    Ironie und Sarkasmus, mein ich (:

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